Chester, der Hektiker
Chester der Wäller, ist schon mit einer hohen Energie auf die Welt gekommen. Seine Besitzer fuhren zum Hundetraining bis an die holländische Grenze. Doch statt zu folgen, regelte Chester die Dinge immer mehr auf seine Art ...
Das Problem
Chester besuchte seit Welpenalter eine klassische Hundeschule, in der mit Futter als Belohnung gearbeitet wurde. Mit der Zeit reagierte Chester auf diese Art der Verstärkung jedoch immer weniger und er begann zunehmend damit, Außenreize auf seine Art zu regeln. Seine Lösung hieß: Jagen! Und so kam es, das er damit begann Allem hinterher zu laufen was sich bewegte: Fahrrädern, Joggern, Pferden, Vögeln und sogar Traktoren und Autos. In Hundebegegnungen rastete Chester völlig aus, schmiss sich unkontrollierbar in die Leine und verbellte andere Hunde.
Ab diesem Zeitpunkt wurde Chester außerhalb des Hauses nur noch an der Leine gehalten, da er draußen in seinem Verhalten kaum zu kontrollieren war. Ratschläge von Hundetrainern, er bräuchte nur mehr Auslastung (es wurde den Besitzern empfohlen täglich zusätzlich 40 Minuten Fahrrad zu fahren), führten nach wochenlanger Durchführung bei Chester lediglich zu noch mehr Unruhe.
Doch die Besitzer gaben nicht auf, es folgten stundenlange Spaziergänge, Treibball, Obedience und Dummy-Arbeit.
Nichts von all dem, führte jedoch zum gewünschten Erfolg und die Besitzer verzweifelten immer mehr. Irgendwann kam der Punkt, an dem seine Besitzerin dachte: "Er oder ich", zu groß war mittlerweile die Angst vor Spaziergängen und Hundebegegnungen geworden. Erschwerend hinzu kam, dass sich nicht nur Chester's Besitzerin, sondern auch ihr Ehemann, der durch einen früheren Unfall seinen linken Arm verloren hatte, dem 38 kg schweren jungen Wilden gegenüber, zunehmend hilflos fühlte.
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Die Lösung
Als ich Chester und seiner Familie das erste mal begegnete, lagen etwas mehr als zwei Jahre an der Leine hinter ihm. Ich lernte einen Hund kennen, der aufgeregt und nervös war, jedoch grundsätzlich einen kooperativen Eindruck machte.
Meine oberste Priorität war, dass die Besitzer erst einmal lernten ihrem Hund innerhalb des Hauses sinnvolle Regeln und Grenzen zu setzen, um ihm so erst einmal innerhalb des Hauses zu mehr Ruhe und Entspannung zu verhelfen. Bereits nach kurzer Zeit änderte sich Chester's Verhalten: Er unterließ es fortan, seinen Besitzern von Raum zu Raum hinterher zu laufen und schlief mehr. Ein erster Erfolg, der dazu führte, dass er auch außerhalb des Hauses ruhiger und ansprechbar wurde. Die Besitzer schöpften neue Hoffnung!
Im nächsten Schritt verdeutlichten wir Chester (dem Zugpferd), dass der Raum vor unseren Füßen UNS gehörte und er solange hinter uns laufen müsse, bis er sich an uns und nicht an der äußeren Umgebung orientiert. Als er diese Regel akzeptierte, erlaubten wir ihm an lockerer Leine neben uns zu laufen. Eine Aufgabe, die von uns Beharrlichkeit erforderte. Doch mit der Zeit gab Chester nach und so konnten wir das Trauma seiner Besitzerin, die Hundebegegnungen angehen. Pöbelte Chester an der Leine, korrigierten wir ihn konsequent. Mit der Zeit wurde so das Pöbeln für ihn immer unattraktiver, da er die Konsequenz -unsere beharrliche Korrektur-, vermeiden wollte.
Die Besitzer zeigten mehr und mehr Führungskompetenz und Chester schloss sich ihnen von Tag zu Tag mehr an.
Heute wird Chester von seinen Besitzern liebevoll "Glöckchen" genannt und das ist er auch. ALLE Probleme gehören der Vergangenheit an, er läuft ohne Leine an Joggern, Fahrrädern, anderen Hunden und jüngst sogar an Gänsen vorbei.
War es immer easy going? Nein, es gab auch Rückschläge! Doch die Besitzer sind dran geblieben und Chester dankt es ihnen damit ein folgsamer und respektvoller Hund zu sein.
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Das Ergebnis
Oben: Chester läuft nach zwei einhalb Jahren das erste mal ohne Leine neben seinen Besitzern her. Die Fahrräder werden ignoriert: Gänsehaut pur!
Unten: Hundebegegnungen von mehreren unbekannten, teils frei laufenden Hunden. Für Chester, der auf seine Besitzerin vertraut, kein Problem mehr.